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Bericht 2

Aktualisiert: 25. Jan. 2021




Ein Tritt in meinen Bauch traf mich UND unser ungeborenes 2. Kind. Ich, 21 Jahre. Es traf meine Würde, mein Vertrauen. Meine Loyalität war dennoch ungebrochen. Danach war ER ja wieder ein lieber Partner. Ich versuchte, Verständnis für IHN zu haben, tröstete IHN, als er weinte. Wenn ich IHN nur genug liebte, dann würden wir gemeinsam alles schaffen. Ich verpasste den Moment, meine Würde zu retten. Ich räumte auf, was ER zerschlug, verarztete meine Wunden, überschminkte mein „blaues Auge“. Ich konnte nicht glauben, was hier passierte. Das entsprach nicht meinen Werten. Die körperlichen Gewaltattacken wurden von psychischer Gewalt begleitet. Stets standen sie im Zusammenhang mit Alkohol-, Drogenkonsum oder Streitereien mit seiner Mutter. Ich verlor das Vertrauen in mich selbst. Verheimlichte vor anderen diese Realität. Scham. Ich zweifelte an meinem Verstand. Nach außen stark. Mein Zerbrechen verbarg ich. Nachbarn riefen die Polizei, die brachte mich ins Spital. Eine Taxilenkerin, die sich weigerte, mich nach Hause zu bringen, als sie meine gebrochene Nase sah, brachte mich zu Freunden. Moderne Schutzengel. Ich ging NIE mehr zurück. Der Psychoterror ging weiter, dehnte sich auf meine Söhne aus. Ich zog die Anzeige gegen ihn zurück. Mein Vertrauen in meine eigene Wahrnehmung blieb gestört. Mit einem unterstützenden Arbeitgeber schaffte ich Arbeit und Kinder allein. Keine Ausreden, wegen der Kinder zurückgehen zu müssen. Liebe bedeutet nicht Selbstaufgabe. Familienaufstellungen, Selbsterfahrung, Feste feiern trotz Schmerz, Natur genießen und auftanken. Herausfinden, wie wertvoll ich selbst bin. Meinen eigenen Bedürfnissen Raum geben. Weinen & tanzen, Frauenkreise, Freunde, atmen & leben. Mich selbst als wertvoll anerkennen. Ein langer, aber wichtiger Prozess. Bis heute kann ich nicht verstehen, warum ich beim 1. Mal nicht ging.



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